Die Sammlung

Unsere Geldscheinsammlung zählt zu den weltweit bedeutendsten Sammlungen ihrer Art. Sie wurde von dem renommierten Papiergeldexperten Albert Pick (1922–2015) begründet und umfasst heute mehr als 350.000 Banknoten aus acht Jahrhunderten. Als „lebende“ Sammlung wird die Universalsammlung kontinuierlich ergänzt: Alle Neuerscheinungen weltweit werden laufend angekauft. 

Albert Pick, undatiert
Albert Pick, undatiert – Quelle: https://www.geldscheine-online.com/post/albert-pick-ein-nachruf

Wie alles begann

1930 kaufte der damals erst achtjährige Albert Pick, Sohn eines Druckereibesitzers, in Köln zwei Notgeldscheine für einen Pfennig. Aus dem ungewöhnlichen Hobby für einen Jungen seines Alters entwickelte sich schon bald eine lebenslange Leidenschaft: In den 1950er und 1960er Jahren erweiterte er seine Sammlung mit Banknoten aus der ganzen Welt und den unterschiedlichsten Epochen. Damit wurde Pick, der hauptberuflich einen Verlag in Köln betrieb, zum international anerkannten Pionier auf dem Gebiet des Banknotensammelns.

1964 verkaufte er schließlich seinen Verlag, denn seine Sammlung war mit rund 180.000 Exemplaren bereits so umfangreich geworden, dass er sie nebenberuflich nicht mehr adäquat betreuen konnte. Daraufhin erhielt er Angebote von mehreren Banken und privaten Interessenten – auch von Siegfried Otto, dem damaligen Inhaber von G+D. 

Übergabe der Privatsammlung an die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank 

Anfang Mai 1964 entschloss sich Pick, seine gesamte Privatsammlung der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank (heute: HypoVereinsbank) zu überlassen. Im Gegenzug wurde er als Kurator der Sammlung angestellt. In seiner neuen Funktion tätigte er eine Reihe spektakulärer Ankäufe, organisierte Ausstellungen und schrieb diverse Bücher und Kataloge.

1975 veröffentlichte er erstmals den „Standard Catalog of World Paper Money“, der bis heute in zahlreichen Auflagen erschien und seither als Standardwerk für Papiergeldsammler gilt. Hierin erhielten alle Emissionen eines Landes in der Reihenfolge ihres Ausgabedatums eine Signatur mit der sogenannten Pick-Nummer, mit der jede bisher ausgegebene Banknote eindeutig identifiziert werden konnte.

1985 ging Albert Pick in den Ruhestand und die mittlerweile auf rund 260.000 Banknoten angewachsene Sammlung wurde als Teil des Historischen Archivs der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank weitergeführt. 

Der „Standard Catalog of World Paper Money“ – das Standardwerk für Papiergeldsammler © Giesecke+Devrient Stiftung
Dr. Franziska Jungmann-Stadler, Dr. Walter Schlehbusch und Verena von Mitschke-Collande anlässlich einer Ausstellungseröffnung der Geldscheinsammlung, München 2013© Giesecke+Devrient Stiftung

2003 – Gründung der Stiftung Geldscheinsammlung 

2003 überführte die HypoVereinsbank die Sammlung schließlich in die „HVB Stiftung Geldscheinsammlung“. In den Beirat der neu gegründeten Stiftung wurde Walter Schlebusch, damaliger Leiter des Unternehmensbereichs Banknote (heute: Currency Technology) bei Giesecke+Devrient, berufen. Seitdem besteht eine enge Verbindung zwischen der Stiftung Geldscheinsammlung und G+D. Seit 2008 ist die Sammlung, mit einer kurzen Unterbrechung, in den Räumen von G+D in München untergebracht.

Aufgrund ihrer großen kulturhistorischen Bedeutung wurde die Banknotensammlung im Mai 2010 in das Verzeichnis national wertvollen Kulturguts aufgenommen. Das bedeutet, dass ihre Bestände besonders geschützt sind, zum Beispiel bei Ausleihe oder Diebstahl.

2020er Jahre – Giesecke+Devrient engagiert sich für Erhalt und Pflege der Sammlung

Aus den Erträgen des Stiftungskapitals konnte die HVB Stiftung Geldscheinsammlung weiterhin Neuemissionen erwerben und die Altbestände ergänzen. Darüber hinaus wurden auch Ausstellungen in Kooperation mit Bankfilialen und der Staatlichen Münzsammlung München konzipiert. Neben den Ausstellungen erschienen zudem zahlreiche Artikel und Einzelpublikationen zum Thema Papiergeld, das sich zunehmend als eigenständiges Teilgebiet der Numismatik etablierte.  

Anfang der 2020er Jahre reifte der Entschluss, das langjährige Engagement von G+D für den Erhalt und die Weiterentwicklung einer der weltweit bedeutendsten Geldscheinsammlungen auch nach außen zu dokumentieren: Im Jahr 2021 beantragte G+D bei der Stiftungsaufsicht zunächst die Umbenennung in „Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung“.

Seit dem 1. Januar 2025 wird die Geldscheinsammlung unter unserem Dach geführt.

 „Die Sammlung ist eng verwandt mit dem Kerngeschäft von G+D und auch deshalb ist sie so wichtig innerhalb der G+D-Familie – damit das kulturelle Erbe gesichert ist und solche Schätze nicht verloren gehen.“

Celia von Mitschke-Collande, Gesellschafterin und Vorständin der Giesecke+Devrient Stiftung